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Bikerin stellt in Friesau ihrem Liebsten den Hochzeitsantrag



Große Ausfahrt zum Saisonende mit rund 200 Motorrädern
Von OTZ-Redakteur Peter Hagen Friesau.

Da wurde selbst der härteste Biker weich: Als sich am Samstagabend beim großen Bikertreffen in Friesau eine Bikerin aus Torgau das Mikrofon griff und ihrem Liebsten offiziell den Heiratsantrag stellte, floss manchem in der Lederkluft eine Träne durchs unrasierte Gesicht. Das dürfte die nächste Bikerhochzeit werden . . .

Für ein Wochenende verwandelte sich Friesau wieder in ein Mekka der Motorradfreunde. In großer Gemeinschaft wurde das Saisonende begangen, denn so nach und nach verschwinden die meisten Zweiräder während der kommenden Wochen in ihren Winterquartieren. Saisonabschluss - das hieß auch selbstkritischer Rückblick, denn mindestens drei Stammgäste des Friesauer Bikertreffens waren in diesem Jahr in Verkehrsunfälle verwickelt. Glücklicherweise nicht mit tragischen Folgen, denn gerade Biker haben weder Sicherheitsgurt, noch Airbag.

In enger Sicherheitspartnerschaft mit der Polizei finden die Friesauer Bikertreffen im Frühjahr und Herbst statt. So eskortierte auch diesmal wieder die Polizei beide Ausfahrten des Wochenendes. "Das ist einmalig", freuten sich u. a. aus Sachsen angereiste Teilnehmer über diese Kooperation zwischen Organisatoren und Polizei.

Rund 200 Kräder gingen am Sonnabend bei schönstem Spätsommerwetter auf die 130 km lange Tour, die bis in den vogtländischen Raum führte. Gestern waren es bei der kleinen Abschiedsfahrt durch die Saale-Region nochmals 130 Motorräder.

Mit einem Biker-Gottesdienst hatte zunächst der Sonntag begonnen. Pfarrer Matthias Zierold kam im Talar auf seinem Gespann über den Festplatz und hielt die mit heulenden Motoren begonnene Predigt. Anschließend gab es verschiedene Ehrungen. Justina Kühnle aus Pfedelbach bei Heilbronn (Baden-Württemberg) wurde "Kilometerqueen" für ihre weiteste Anreise (320 km), während bei den Männern Sascha Stinzing aus dem 370 km entfernten Reddighausen bei Marburg (Hessen) diese Trophäe zuteil wurde. Horst Geilsdorf - sonst zumeist der älteste Teilnehmer - erhielt den Pokal für das älteste Motorrad, eine BMW aus dem Jahre 1926. Gerade mal zehn Tage alt war der jüngste Zweirad-Führerschein, dessen Besitzer insbesondere eine stets unfallfreie Fahrt als Glückwunsch mit auf den Weg gegeben wurde.

19.09.2004



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