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Zwei Taufen zum Bikertreffen
Weit mehr als 300 Menschen nahmen am Gottesdienst zum 17. Motorradtreffen in Friesau teil.

Trotz schlechtem Wetter kommen zahlreiche Gäste zum Saisonstart nach Friesau

Von Sandra Smailes Friesau. Ohne Zweifel waren die beiden Taufen am Sonntag im Festzelt der Höhepunkt beim 17. Friesauer Motorradtreffen.
Schon mehrmals konnte Pfarrer Matthias Zierold zum "Drive In" (Fahr Rein) Gottesdienst Taufen - ob nun von Erwachsenen oder Kindern - vornehmen. Aber bisher wurde kaum ein Einheimischer auf diese Weise in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen. Mit dem fast zweijährigen Falk und seiner 27-jährigen Mutter Nadin konnten endlich auch einmal Friesauer getauft werden und mehr als 300 Motorradfahrer und Gottesdienstbesucher aus der Region waren dabei.

"Eine Taufe bei diesem Ereignis ist etwas ganz Besonders, deshalb haben wir für unseren Sohn und meine Freundin entschieden, das hier zu machen", sagte Sven Hofmann. Der 26-Jährige ist Friesauer und engagiert sich gemeinsam mit seinem Bruder Jan bei der Organisation des Motorradtreffens. Die Familienangehörigen saßen, zum Teil in Lederkluft, zum Teil aber auch im schicken Anzug, zwischen den vielen Motorradfahrern, als die Täuflinge und deren Paten mit drei Harley Davidson zum Taufstein ins Festzelt gefahren wurden. Die Kerzen mit Motorrädern verziert, ein besonderes Taufgeschenk aus Motorradteilen und sogar eine kleine, die allererste Lederjacke gab es für die Mutter beziehungsweise den Sohn. Anschließend feierten die Hofmanns im Kreise der Familie die Taufe.

Auf dem Friesauer Festplatz wurde nach dem gut besuchten Gottesdienst die abschließende Ausfahrt vorbereitet. Trotz zum Teil sehr schlechtem Wetter waren wieder hunderte Besucher der Einladung nach Friesau gefolgt. Bereits am Freitag waren viele Teilnehmer angereist. Am Samstag führte zum ersten Mal eine Ausfahrt nach Bayern. Auch dort begleiteten Polizisten den langen Tross.

Wie vielfältig der Teilnehmerkreis beim Friesauer Motorradtreffen mittlerweile ist zeigt sich spätestens, wenn Pokale für die weiteste Anreise, das älteste Mottorrad, den kuriosesten Eigenbau oder die weitgefahrendste Frau vergeben werden. Kilometerkönig war in diesem Jahr ein 69-jähriger Niederländer. Er war fast 650 Kilometer gefahren, um am Treffen in Friesau teilzunehmen. Das älteste Motorrad auf dem Platz war eine BMW, Baujahr 1921.

Den kuriosesten Eigenbau hatte Enrico Böhme aus Neuenbeuthen mitgebracht. Auf dem Lastenseitenwagen seiner MZ ES 250/2 hat er ein Zelt gebaut und übernachtet darin, wenn er mit dem Motorrad unterwegs ist. Den Pokal für die Kilometer-Königin erhielt eine junge Frau aus der Uckermark. Sie war gemeinsam mit ihren Eltern auf ihrem ersten eigenen Motorrad fast 400 Kilometer weit gefahren. Ganz wichtig ist zum Saisonauftakt in Friesau für viele Teilnehmer stets das Gebet der Motorradfahrer. Darin wird um eine unfallfreie Saison gebeten und an verunglückte Zweiradfahrer gedacht.

22.05.2006


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