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Pfarrer Zierold nimmt Abschied von Friesau
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Elf Jahre des gemeinsamen Wirkens
Von OTZ-Redakteur Ulf Rathgeber Friesau.

Gemeindepfarrer Matthias Zierold hat am Sonntag seinen letzten Gottesdienst gehalten. Wie in den Jahren zuvor wurde auch zum Dorffest 2007 der Gottesdienst im Festzelt auf dem Dorfplatz gefeiert.
"Ich möchte mich für die wunderschönen Jahre bedanken", sagte der Pfarrer zu Beginn. "Ich bin dankbar für die glückliche Zeit."
Matthias Zierold erinnerte die Gemeinde daran, dass er seinen ersten Gottesdienst ebenfalls im Zelt gehalten hatte. Da war er noch in der Ausbildung zum Pfarrer.

Damals sei er von einem Gemeindeglied auf die Probe gestellt worden. "Über was darf ein Pfarrer predigen?", lautete die Frage. Versiert antwortete Matthias Zierold: "Über alles, nur nicht über 15 Minuten."

Die Probe war bestanden. "Danach gab es überaus glückliche Jahre, an die ich mich unheimlich gerne erinnere." Zierold zählte Kindstaufen, Konfirmationen und Trauungen auf. Er erwähnte aber auch "den schweren Gang auf den Friedhof".
Der Pfarrer dankte den Gemeindegliedern für die Unterstützung über die Jahre. Besondere Erwähnung fanden die Bikertreffen, die ihm eine Herzensangelegenheit waren. Anfängliche Skepsis in Friesau verwandelte sich in Wohlwollen, wenn nicht gar Begeisterung.
"Ich bin mit Träumen und Visionen angetreten." Mit dem Bikertreffen samt Bikergottesdienst hat Matthias Zierold eine dieser Visionen verwirklicht.
Andere Großereignisse waren die jährlichen Dorffeste und der Fasching. "Obwohl wir bis früh um 4 Uhr im ,Goldenen Löwen´ gefeiert haben, waren die Vereinsmitglieder 9 Uhr in Gala-Uniform im Gottesdienst", lobte Zierold die Standhaftigkeit der Karnevalisten.
Ein besonderes Geschenk, dass sich die Dorfgemeinde und der Pfarrer bereiteten, war die Realisierung der Mammutaufgabe Orgelsanierung. Hier gelang es über mehrere Jahre, die Gelder zu sammeln oder anderweitig, etwa über Lottomittel, zusammenzubringen.
"Wir haben elf Jahre zusammen gelebt, gearbeitet, gefeiert und trauern nun", sagte der Pfarrer. Er legte Wert auf die Feststellung, dass "gemeinsam Dinge vollbracht worden sind. Ohne Abschiede können wir im Leben nicht vorwärts kommen."
Der Abschied von der Kindheit und Jugend sei unvermeidlich. "Der Verstand weiß, dass Abschied notwendig ist. Abschied hat viel mit Neuanfang und Entwicklung zu tun. Für mich persönlich ist es eine neue Herausforderung."
Matthias Zierold geht für ein Jahr nach Baku, um dort als Pfarrer zu arbeiten. Sein letzter Gottesdienst in der Gemeinde Zoppoten wird am 29. Juli, 14 Uhr, gefeiert. "Friesau und die anderen Orte sind mir zur Heimat geworden. Seid allzeit fröhlich, zuversichtlich und voller Freude", gab er den Gemeindegliedern mit auf den Weg.

Vom Friesauer Karnevalsverein, vom Feuerwehrverein und vom Chor erhielt Matthias Zierold Abschiedsgeschenke mit auf den Weg.Kommentar

16.07.2007

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